Fennobed lässt Kölner Baugeschichte wieder aufleben
Gegenüber dem Kunstverein „Die Brücke“ wird ein Stück Bautradition wiederhergestellt: Der Bettenhersteller Fennobed ist nach einem behutsamen Rückbau in die denkmalgeschützte Hahnenstraße 31 eingezogen und hat dort Anfang März seine Bettengalerie eröffnet.
Nach gut einem Jahr Vorbereitung eröffnete Anfang März das Familienunternehmen Fennobed wieder ein Geschäft in Köln. Dabei stellt der Bettenhersteller gemeinsam mit dem Vermieter wieder ein Stück Kölner Nachkriegsarchitektur her. Die Verkaufspavillons in der südlichen Hahnenstraße stammen – wie auch das Gebäude des Kunstvereins „Die Brücke“ auf der anderen Straßenseite – aus der Planung des prägenden Kölner Baumeisters Wilhelm Riphahn. Die denkmalgeschützten Gebäude im Bauhausstil wurden zwischen 1945 und 1950 erbaut. Die Familie Wendland, der die Immobilie in der Hahnenstraße 31 bis heute gehört, betrieb dort über mehrere Jahrzehnte ein traditionsreiches Lederwarengeschäft. Nach einem Nutzerwechsel wurde unter anderem eine voluminöse Verblendung um das Vordach des Pavillons gebaut. Das Gesamtbild des Straßenzugs war dadurch deutlich beeinträchtigt. Nun hat die Familie Wendland in Abstimmung mit Fennobed diese Blende zurückgebaut und den architektonischen Urzustand des Gebäudes weitestgehend wiederhergestellt. Fennobed-Gründerin Elli Lehnhoff freut sich sehr über diesen neuen Standort: „Wir schaffen gerne Dinge von andauernder Schönheit. Daher passt es besonders gut, dass wir die wieder in altem Glanz erstrahlende, hochwertige Bausubstanz in der Hahnenstraße für unser neues Geschäft nutzen können. Denn die Ideen des Bauhaus stecken nicht nur in diesem Gebäude, sondern auch in unseren Betten.“
Eine Verbindung fürs Leben
Das Geschäft in Köln erhält mit dem Umzug aus dem Mediapark, wo es bis letztes Jahr seinen Sitz hatte, auch eine neue Leitung. Aber es bleibt dennoch in der Fennobed-Familie. Der neue Geschäftsführer Marcel Meyer, der auch wesentlich für die Neugestaltung des Gebäudes verantwortlich ist, ist bereits für Fennobed in der Schweiz verantwortlich. Damit steht er für die Beständigkeit, die den Bettenhersteller auszeichnet. Denn trotz der mittlerweile internationalen Präsenz bleibt Fennobed seiner familiären Tradition treu. Seine beiden Gründer haben sich während des Studiums kennen und lieben gelernt. Elli Lehtonen wuchs an der Südwestküste Finnlands auf, wo ihre Eltern in der eigenen Werkstatt hochwertige Möbel gestalteten und produzierten. Ihr Möbeldesignstudium führte sie für ein Erasmussemester nach Schwäbisch Gmünd, wo sie Andreas Lehnhoff traf. Der Sohn eines Ingenieurs wollte Industriedesigner werden. Die beiden beschlossen, nicht nur privat, sondern auch beruflich gemeinsame Wege zu gehen.
2004 gründen sie das Unternehmen Fennobed, für das sie bis heute selbst die Betten entwerfen. Sie holen Ellis Bruder Kalle Lehtonen ins Boot und können mit seiner Hilfe gänzlich in der familieneigenen Manufaktur fertigen. In dieser beständigen Struktur sind auch die Partner lebendiger Teil des Unternehmens. „Ich bin glücklich, Teil der Fennobed-Gemeinschaft zu sein und behutsam mit dem Unternehmen wachsen zu können“, betont Meyer. Erster Ansprechpartner für die Kunden im Kölner Geschäft wird Showroom-Manager Jörg Ungerer sein.
Symbiose von Bett und Raum im Zeichen des Bauhauses
Im historischen Standort in der Hahnenstraße treffen verschiedene Einflüsse zusammen und vereinen sich doch in einem Stil. Im Zentrum steht dabei natürlich das Bett. Es hat in der finnischen Lebensweise eine herausragende Bedeutung und ist deutlich mehr als ein Schlafplatz. Hier toben die Kinder, hier wird gelesen und nach dem Saunagang entspannt. Das Bett ist den ganzen Tag über ein Mittelpunkt des Geschehens. Für einen so zentralen Ort sind die Erwartungen natürlich hoch. Der Schlafkomfort und das Liegegefühl sollen sehr gut sein. Gleichzeitig will man sich auf eine selbstverständliche Weise wohl fühlen und das Bett soll beständig ansprechend bleiben. Die Betten von Fennobed lassen sich daher aus einem sehr hochwertigen Baukastenprinzip mit langlebigen Grundelementen gestalten. Diese können mit verschiedenen Stoffen, Hussen, Füßen und einer großen Auswahl an passenden Kopfteilen vervollkommnet werden. Damit sind die Betten wandelbar und lassen sich unterschiedlichen Lebensphasen oder dem wandelnden Geschmack anpassen.
Das Konzept haben Elli und Andreas Lehnhoff selbst entwickelt. Sie verbanden dabei finnische Natürlichkeit und die Liebe für gutes Design mit deutscher Präzision und durchdachter gestalterischer Perfektion. Beeinflusst von der Ulmer Design-Schule haben sie den Funktionalismus der Bauhausidee verinnerlicht, ohne den Sinn für Behaglichkeit zu verlieren. Und so schließt sich in Köln der Kreis. Im neuen Fennobed-Geschäft verbinden sich Architektur und Möbelstück in der Tradition des Bauhauses.Gemeinsam stehen sie für zeitlose Qualität und Ästhetik. Das freut auch den Eigentümer des Ladenlokals: „Ich bin sehr zufrieden, dass mein Verkaufs- und Ausstellungsraum von einem Familienunternehmen in so ansprechender Weise weitergeführt wird. Das wird diesem traditionsreichen Standort gerecht, da dieses Ladenlokal bereits seit mehreren Generationen im Eigentum unserer Familie steht und schon von meiner Großmutter als Lederwarengeschäft geführt wurde“, erklärt J. Wendland. Herr Wendland und seine Tochter, Frau Rechtsanwältin Anja Bischopink, stehen in engem Austausch mit Fennobed. „Frau Bischopink und die Kanzlei Junge, Schüngeler, Wendland, in der sowohl sie als auch ihre Mutter tätig sind, haben uns bei der Neugestaltung beraten und unterstützt. Dafür und für die Möglichkeit, diesen historischen Standort für unser neues Fennobed-Geschäft nutzen zu können, bin ich Herrn Wendland, seiner Tochter und der Kanzlei Junge, Schüngeler Wendland dankbar. Wir teilen die Wertschätzung für die Tradition eines Familienunternehmens“, betont Herr Meyer.